Den ganzen Tag sitzen erhöht das Risiko eines frühen Todes - und Bewegung hilft nicht

Forscher der University of California-San Diego legen nahe, dass das Vermeiden von Bewegungsmangel (wie ganztägiges Sitzen) das Geheimnis für ein längeres Leben sein könnte. Ältere Frauen, die täglich 11,7 Stunden oder länger saßen, hatten ein um 30 Prozent erhöhtes Risiko zu sterben - selbst wenn sie intensiv Sport trieben!

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Studie zeigt: Ganztägiges Sitzen erhöht das Risiko eines frühen Todes

Eine neue Studie der University of California-San Diego hat ergeben, dass ganztägiges Sitzen mit einem erhöhten Risiko eines frühen Todes verbunden sein kann. Die Studie konzentrierte sich auf ältere Frauen, die täglich 11,7 Stunden oder länger saßen. Dabei wurde festgestellt, dass ihr Risiko zu sterben um 30 Prozent höher war, selbst wenn sie sich intensiv sportlich betätigten.

Für die Studie wurden beeindruckende 6.489 Frauen im Alter von 63 bis 99 Jahren untersucht. Die Teilnehmerinnen trugen Monitore, um ihre Sitzzeit und ihre tägliche Aktivität für bis zu einer Woche zu verfolgen. Die Daten wurden dann im Laufe von acht Jahren analysiert, um zu überwachen, ob eine der Frauen verstarb.

Diese Studie verwendete einen neuartigen und validierten maschinellen Lernalgorithmus namens CHAP, der zwischen Stehen und Sitzen genau unterscheiden konnte. Der Algorithmus wurde mithilfe von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz entwickelt, um Bewegungsmangel genau identifizieren zu können.

Negative Auswirkungen von übermäßigem Sitzen lassen sich durch Bewegung nicht rückgängig machen

Die Studie ergab, dass Bewegung die negativen Auswirkungen von übermäßigem Sitzen nicht rückgängig machen kann. Egal, ob Frauen geringe oder hohe Mengen an mäßiger bis intensiver körperlicher Aktivität ausübten, das erhöhte Sterberisiko blieb bestehen, wenn sie auch lange Stunden saßen.

Generell ist Bewegungsmangel ungesund, da er Muskelkontraktionen, Blutfluss und Glukosestoffwechsel verringert. Beim Sitzen verlangsamt sich der Blutfluss im gesamten Körper, was zu einer geringeren Aufnahme von Glukose und einer verminderten Muskelkontraktion führt. Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass Bewegung allein die negativen Auswirkungen von langem Sitzen nicht ausgleichen kann.

"Wenn ich eine flotte lange Stunde spazieren gehe, aber den Rest des Tages sitze, häufen sich immer noch alle negativen Effekte auf meinen Stoffwechsel an", sagt Prof. LaCroix.

Tipps zur Verringerung der Sitzzeit

Die Studie empfiehlt, nicht länger als 11 Stunden pro Tag zu sitzen und die Dauer der Sitzzeiten zu verkürzen. Längeres ununterbrochenes Sitzen birgt ein höheres Risiko als das Sitzen in kürzeren Intervallen. Die Forscher schlagen vor, alle Stunden für ein paar Minuten aufzustehen und zu stehen oder alle 20 Minuten, wenn möglich.

Die Studie weist jedoch auch darauf hin, dass nicht alle Arten von Sitzen gleich sind. Kognitive Aktivitäten, die mit Bewegungsmangel verbunden sind, wie das Sitzen beim Erlernen einer neuen Sprache, können möglicherweise nicht die gleiche negative Auswirkung haben. Weitere Forschung ist erforderlich, um die spezifischen Auswirkungen verschiedener Arten von Bewegungsmangel zu verstehen.

Die Ergebnisse der Studie haben wichtige Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit und betonen die Notwendigkeit, Bewegungsmangel zu verringern und regelmäßige körperliche Aktivität zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit zu fördern.