Debatte um Entlastungen für Konzerne
Finanzminister Lindner und Wirtschaftsminister Habeck diskutieren über Entlastungen für Unternehmen.
Lindner will Solidaritätszuschlag streichen
Bundesfinanzminister Christian Lindner und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck diskutieren über Möglichkeiten zur Entlastung von Unternehmen. In einem Interview mit dem 'Bericht aus Berlin' spricht sich Lindner dafür aus, den Solidaritätszuschlag für Betriebe abzuschaffen. Er betrachtet dies als den einfachsten und schnellsten Weg zur Entlastung von Unternehmen. Gemeinden und Kommunen wären davon nicht betroffen, sondern nur der Bund. Allerdings betont Lindner, dass innerhalb der Bundesregierung über Kompensationsmöglichkeiten gesprochen werden müsse.
Wirtschaftsminister Habeck hat zuvor einen anderen Vorschlag für finanzielle Erleichterungen für Unternehmen gemacht. Er schlägt ein Sondervermögen vor, das die Steuererleichterungen finanzieren soll, ohne den Bundeshaushalt zu belasten. Die FDP und Lindner lehnen diesen Vorschlag jedoch ab und betonen, dass Unternehmen den Staat finanzieren sollten und nicht umgekehrt. Lindner macht außerdem deutlich, dass ein solcher milliardenschwerer 'Schuldentopf' nicht umsetzbar wäre, da die Union dem Plan nicht zustimmen würde.
Habeck für Unternehmenssteuerreform
Nach dem Widerspruch von Lindner spricht sich Wirtschaftsminister Habeck in einem Interview mit der 'Welt am Sonntag' teilweise für eine Unternehmenssteuerreform aus. Er erkennt an, dass die derzeitige Unternehmensbesteuerung international nicht mehr wettbewerbsfähig und investitionsfreundlich genug ist. Die Bundesregierung müsse daher Steuererleichterungen und Anreize für Investitionen finanzieren, um das volle Potenzial freizusetzen.
Lindner begrüßt diese Aussage und fordert konkrete Maßnahmen. Er schlägt ein 'Dynamisierungspaket' vor, das den Arbeitsmarkt, Klimaschutz, Energiepreise, Bürokratie und Steuern umfasst. Er betont die Notwendigkeit, etwas zu tun, um zu verhindern, dass Deutschland ärmer wird.
Es bleibt abzuwarten, wie Lindner und Habeck zu einem Kompromiss in Bezug auf die Entlastungen für Unternehmen kommen werden. Angesichts der geplanten Einsparungen im Bundeshaushalt für das kommende Jahr wird dies sicherlich keine leichte Aufgabe sein. Lindner betont, dass der Sozialstaat möglicherweise treffsicherer gestaltet werden muss, während die Grünen und die SPD möglicherweise keine Abstriche beim Sozialstaat machen möchten.