Beatles-Biograf ringt mit dem 'Paradoxon' von George Harrison

Der Autor Philip Norman erforscht das komplexe Leben von George Harrison in seiner neuesten Biografie.

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Das Paradoxon von George Harrison

In seiner neuen Biografie taucht Philip Norman in den faszinierenden Widerspruch ein, der George Harrison war. Harrison, bekannt für seine Kompositionen bei den Beatles und als Solokünstler, war sowohl unglaublich berühmt als auch zuweilen überschattet und unterbewertet.

Normans Buch 'George Harrison: Der zurückhaltende Beatle' untersucht die verschiedenen Facetten von Harrisons Leben. Von seinem Rockstar-Image über seine tiefe Hinwendung zum Hinduismus bis hin zu seinen Schwierigkeiten als Filmproduzent und seinen komplizierten persönlichen Beziehungen führte Harrison ein komplexes und vielseitiges Dasein.

Laut Norman war Harrisons Charakter bislang nicht vollständig erforscht worden. Der Autor stellte fest, dass der rätselhafte Mann eine Vielzahl verschiedener Persönlichkeiten in sich vereinte, was die Geschichte umso faszinierender macht.

Eine widersprüchliche Persönlichkeit

Norman hebt mehrere Beispiele für die Widersprüche in Harrisons Leben hervor. Trotz seiner anti-materialistischen Ansichten war er der erste Popstar, der einen Song über Einkommenssteuer schrieb. Er zeigte sowohl Adel als auch skandalöses Verhalten, wie zum Beispiel eine Affäre mit der Frau eines ehemaligen Bandmitglieds und die Beleihung seiner prächtigen Villa zur Finanzierung eines Films.

Norman enthüllt auch, dass Harrisons Persönlichkeit ihre Komplexitäten hatte. Obwohl er Meditation und Spiritualität förderte, behauptete seine erste Frau, dass er nach dem Erlernen der Meditation missgelaunt geworden sei. Diese Widersprüche zeichneten ein faszinierendes Porträt von Harrison.

Im Laufe des Buches enthüllt Norman die verschiedenen Schichten von Harrisons paradoxer Natur und ermöglicht es den Lesern, ein tieferes Verständnis des Menschen hinter der Musik zu erlangen.

Die Enthüllung von George Harrison

In einem kürzlichen Interview sprach Philip Norman über den Prozess des Schreibens über George Harrison. Er äußerte Bedauern über einen früheren Nachruf, den er verfasst hatte, und erkannte an, dass dieser zum falschen Zeitpunkt erfolgte und die Komplexität von Harrisons Charakter nicht erfassen konnte.

Norman erwähnte auch seine Versuche, Harrisons Witwe und seinen Sohn zu kontaktieren, um deren Perspektive auf seine Darstellung zu erhalten. Aufgrund vergangener Kritik und Missverständnisse verstand er jedoch, warum sie die Gelegenheit ablehnen könnten.

Die Veröffentlichung von Peter Jacksons Dokumentation 'Get Back' änderte Norman's Sicht auf Harrison nicht drastisch, brachte jedoch bestimmte Vorfälle hinter den Kulissen ans Licht. Norman wies außerdem auf Harrisons produktive Karriere als Filmproduzent hin und seine Anziehungskraft für dieses Medium schon in jungen Jahren.