Ausstand bei Luftsicherheitskräften

200.000 Fluggäste von Streik betroffen

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Warnstreik der Luftsicherheitskräfte

Ein Warnstreik der Luftsicherheitskräfte hat am Donnerstag die Pläne Tausender Passagiere durchkreuzt. Laut dem Flughafenverband ADV mussten rund 200.000 Menschen ihre Reisepläne ändern, da etwa 1.100 Flüge aufgrund des Streiks abgesagt wurden.

Auch heute kommt es noch zu Verzögerungen. Die Gewerkschaft ver.di hat dazu aufgerufen, am Flughafen Hamburg den Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste am Freitag ebenfalls zu einem Warnstreik aufzurufen. Dadurch ist mit erneuten Flugausfällen zu rechnen. Zudem fallen am Freitag in vielen Städten die öffentlichen Busse und Bahnen aus, da die Fahrer dem Aufruf von ver.di gefolgt sind und die Arbeit niedergelegt haben.

Warnstreik führt zu zahlreichen Flugausfällen

An Flughäfen wie Hannover, Stuttgart, Berlin oder Hamburg wurden sämtliche Abflüge gestrichen und die Landungen waren ausgedünnt. Die Passagiere wurden im Voraus informiert, wodurch es in den Terminals sehr ruhig war. In Nordrhein-Westfalen wurden am Flughafen Köln-Bonn nahezu alle Flüge abgesagt, während in Düsseldorf 189 von 290 geplanten Starts und Landungen stattfinden konnten.

Auch an kleineren, nicht von Lufthansa angeflogenen Flughäfen, gab es am Donnerstag Starts von anderen Fluggesellschaften. Einige Airlines haben ihre Abflüge auf benachbarte, nicht bestreikte Airports verlegt. Der Frankfurter Flughafen hatte trotzdem noch den größten Betrieb, wobei 325 von 1.120 geplanten Flugbewegungen bis Donnerstagnachmittag abgesagt wurden.

Höhere Gehälter für Sicherheitsdienstleister gefordert

Am Frachtdrehkreuz Köln kam es zu Staus bei Lastwagen, da ihre Ladungen aufgrund des Streiks nicht kontrolliert und abgefertigt werden konnten. Die Lufthansa warnte ihre Gäste davor, dass die beiden einzigen Flughäfen, von denen aus sie ihre Reise antreten konnten, München und Nürnberg waren. Insgesamt hatte die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten an elf Flughäfen dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen, um höhere Gehälter für die rund 25.000 Mitarbeiter privater Sicherheitsdienstleister durchzusetzen, die im Auftrag der Bundespolizei oder des Flughafens Passagiere, Personal und Gepäck kontrollieren.

Die Luftsicherheitskräfte sind in Bayern im Öffentlichen Dienst angestellt und unterliegen einem anderen Tarifvertrag. An kleineren Flughäfen, die nicht von Lufthansa angeflogen werden, fanden am Donnerstag dennoch Flüge statt. Einige Fluggesellschaften hatten ihre Abflüge auf benachbarte Flughäfen verlegt. Der Frankfurter Flughafen hatte trotz der Streiks noch den meisten Betrieb aufrecht erhalten, insbesondere für Umsteiger. Ein Einsteigen in Frankfurt war jedoch nicht möglich.